ADHS ist keine Erfindung

Es kursiert ein Argument durch diverse Blogs, das die These der schulischen Benachteiligung von Jungen anhand von ADHS stützen soll. Dabei wird der übermäßig große Anteil von Jungen, an denen ADHS diagnostiziert wird, als Beispiel dafür verwendet, dass die Schulen hauptsächlich auf Mädchen ausgerichtet seien: Jungs sind nicht so brav wie Mädchen, deshalb wurde eine Krankheit erfunden um sie mit Ritalin ruhig stellen zu können. So die überspitzte Argumentationslinie. Leider scheinen besonders Männerrechtler anfällig für diese Theorie zu sein.

Ich möchte nicht bestreiten, dass Jungs es in der Schule schwerer haben. Aber dieses Argument bedient sich leider an der Ignoranz, die zum Thema ADHS und Ritalin durch die Medien geistert. Ich werde hier versuchen diese Ignoranz etwas aufzuklären. Ohne Fachchinesisch. Das fällt mir leicht, denn ich bin nicht vom Fach.

ADHS wurde schon 1845 vom Arzt Heinrich Hoffmann im Struwwelpeter beschrieben, nur hatte es dort einen anderen Namen: Zappelphilipp.

Zappelphilipp ADHS

Hier kann man schon mal mit dem ersten Punkt dieses Humbugs aufräumen: ADHS wurde nicht von der Pharmaindustrie „erfunden“, das Krankheitsbild wurde schon vor über 160 Jahren beschrieben. Damals gab es weder eine weltmächtige Pharmaindustrie, noch ein Schulsystem das Mädchen favorisierte. Was stimmt ist, dass ADHS heute öfter diagnostiziert wird als früher – weil es tatsächlich häufiger vorkommt. Warum das so ist wurde noch nicht geklärt.

ADHS ist für Betroffene eine ernste Angelegenheit, und für alle Beteiligten alles andere als lustig. Betroffene Kinder werden in der Schule sozial isoliert weil sie ständig Ärger machen. Bei Lehrern werden sie unbeliebt weil sie den Unterricht stören, und durch die fehlende Impulskontrolle ecken sie auch bei Mitschülern an. Die Noten sind schlecht obwohl gerade diese Kinder in der Regel sehr intelligent sind. Wenn es in der Klasse mal Ärger gibt sind sie meistens mitten drin, und wenn sie es tatsächlich mal nicht sind stehen sie als Unruhestifter immer unter Pauschalverdacht. Sie stören aber nicht nur ihre Schulklasse sondern auch ihre Familie: Eltern sind mit ADHS bald überfordert. Geschwister müssen zurückstecken weil sich immer alles um den Zappelphilipp dreht, und die Partnerschaft der Eltern ist kurz vor dem Zerreißen weil alle seit Jahren unter Strom stehen.

Es geht bei ADHS also nicht um Kinder, die nur unbequem rumquengeln und ruhig gestellt werden sollen. Nein, hier pfeifen Menschen aus dem letzten Loch. Hier steht die Zukunft der betroffenen Kinder und Familien auf dem Spiel. Hier muss in einer Krisensituation interveniert werden, wenn nötig mit Medikamenten. Und wenn dann ein ignoranter Besserwisser die ADHS Kinder bemitleidet, die unter dem furchtbaren Einfluss von süchtig machenden Psychopharmaka gedämpft wie Zombies durch eine Welt voller Grautöne schlafwandeln, hat er vermutlich nicht nur keine Ahnung wovon er da redet, sondern vergisst dabei  auch all zu leichtfertig die Hölle, in der diese Kinder ohne Ritalin leben würden.

Ritalin (genauer: Methylphenidat, oder MPH) ist kein Beruhigungsmittel, im Gegenteil: als Amphetaminderivat wirkt es ähnlich wie ein Amphetamin, also wie ein Aufputschmittel – nur ohne den „kick“. Und so etwas gibt man einem hyperaktiven Kind? Ist das nicht paradox?

Für ADHS Kinder ist jeder externe Reiz der auf sie trifft gleich wichtig. Der Vogel der draußen zwitschert, die juckende Nase, der tropfende Wasserhahn und die Schularbeit auf dem Schreibtisch. Bei ADHS fehlt die Konzentrationsfähigkeit, die man benötigt um die unwichtigen Reize auszublenden und sich auf eine Sache zu konzentrieren.

Calvin and Hobbes: Ritalin

Die Aufmerksamkeit hüpft von einem Reiz zum anderen, bei jedem mit dem Impuls sich darum zu kümmern. Ohne Ritalin. Mit Ritalin kann das Kind sich konzentrieren, kann sich fokussieren und die Aufmerksamkeit bewusst lenken, sich z.b. auf den Unterricht konzentrieren. Oder auf das was ein Mitschüler ihm in der Pause sagt.

Die Wirkungsweise von Amphetaminen hängt von der Dosierung ab. Dazu muss man wissen, welche Hirnareale wie auf Psychopharmaka reagieren. Das menschliche Gehirn besteht aus mehreren Bereichen, die unterschiedlich „alt“ in der Entwicklungsgeschichte des Menschen sind. Der jüngste Teil, der Neocortex, ist lapidar gesagt der Teil des Hirnes der uns zu Menschen macht. Er ist erst ein paar hundert tausend Jahre alt, und er reagiert am empfindlichsten auf Amphetamine. Wenn man eine Dosierung findet, die gerade hoch genug ist um den Neocortex zu treffen aber die „älteren“ Teile des Gehirnes unbeeinflusst lässt, erreicht man damit eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit. Wird die Dosierung höher dann bewirken echte Amphetamine eine Ekstase (die Droge heißt nicht umsonst Ecstasy).

Ritalin beruhigt also nicht, es regt an. ADHS Kinder mit Ritalin sind nicht deswegen ruhiger, weil sie betäubt sind, sondern weil sie erst mit der gesteigerten Leistungsfähigkeit in der Lage sind sich selbst zu kontrollieren.

Diesen leistungssteigernden Effekt nutzen übrigens auch Studenten, um sich für Lernstress oder Prüfungen zu dopen. Ja, es ist verschreibungspflichtig, und ja man bekommt es aus genau diesem Grund nur beim Psychiater, der dafür ein Suchtgiftrezept ausstellen muss. Aber es ist kein Mittel um Kinder ruhig zu stellen, auch wenn die Medien das noch so oft suggerieren. Und es holt die Kinder aus der Hölle ihrer sozialen Isolation.

Eine Mutter kam mit ihrem Sohn in die Praxis. Der Sohn war hyperaktiv, ADHS – ich habe Ritalin verschrieben. Eine Woche später kamen beide wieder. Ich habe sie gefragt ob sich etwas verändert hätte. Die Mutter verneinte. Aber der Sohn sagte:

„Ja – die anderen Kinder reden jetzt wieder mit mir.“

Was bei dieser ganzen Diskussion am wichtigsten ist: Ritalin ist ohne funktionierende Alternative, kein Arzt verschreibt freiwillig Kindern Amphetamine oder deren Derivate wenn es nicht sein muss. So ist es auch verständlich, dass sich ignorante Besserwisser nicht gerade beliebt machen, wenn sie den Eltern vorhalten dass sie sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern würden (als ob man bei ADHS noch Zeit für irgendetwas anderes hätte). Dass den Kindern nur die korrekte Sozialisierung fehlt. Oder dass Kinder deshalb mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, damit sie in dieses „bubenfeindliche System Schule“ passen. Meistens sind das Leute, die selbst keine ADHS Kinder haben, vor allem aber können sie keine funktionierende(!) Alternative zu Ritalin anbieten. So tolle Ideen wie „geh mit den Kindern mal raus damit sie sich austoben können“ sind keine Ratschläge sondern Herablassung. Das hilft vielleicht für den Moment, für den einen Sonntag den man draußen rumrennt. Aber am Montag darauf hat das Kind wieder den selben alten Ärger.

Wer gegen Ritalin wettert und ADHS für eine Erfindung hält sollte seine Zeit sinnvoller verbringen. Mit unvoreingenommener Recherche zum Beispiel.

Update: ich habe den Teil mit der Suchtgefahr jetzt ganz gestrichen und Methylphenidat/Ritalin als Amphetaminderivat beschrieben. Siehe dazu auch die Kommentare.

Über Sir Mortimer

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31 Antworten zu ADHS ist keine Erfindung

  1. wortschrank schreibt:

    Hallo Martin!
    Vielen Dank für diesen super Beitrag! Vor allem dieses angebliche „Ruhigstellen“ muss immer wieder thematisiert werden. Gerade die Tatsache, dass dies mit einem Aufputschmittel geschieht, zeigt doch schon auf, wie unwissend viele an die Thematik heran gehen.

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  2. Interessanter Artikel, vielen Dank dafür.

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  3. Erdrandbewohner schreibt:

    Hallo Martin,
    erstmal danke, daß du ADHS differenziert beleuchtest und diese im Netz und an den Stammtischen kursierenden Verschwörungstheorien und Schwachsinnigkeiten demontierst.

    Ein paar Dinge möchte ich noch ergänzen:
    Der Begriff „ADHS“ stiftet viel Verwirrung, denn damit wird vor allem die hyperaktive Variante assoziert. Tatsächlich ist ADHS ein Oberbegriff für die folgende aktuell geltende Unterteilungen:

    Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (F90.0)
    Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F90.1)
    Sonstige hyperkinetische Störungen (F90.8)
    Hyperkinetische Störung, nicht näher bezeichnet (F90.9)
    Außerdem sind Mischformen nicht selten.

    Jungs haben eher als Mädchen das hyperkinetische (hyperaktive) ADHS. Da dies sehr auffällig ist, wird hier schnell ADHS vermutet und fachärztlich überprüft, ggf. dann diagnostiziert.

    Anders sieht es bei der einfachen Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung aus. Hiervon sind eher die Mädchen betroffen. Diese Form wird auch gerne ADS, bzw. Träumer-ADS genannt. Die Betroffenen sind nicht auffällig, wirken sehr ruhig und introvertiert. Die Betroffenen können sich ebenso wenig fokussieren und konzentrieren, wie das bei den hyperaktiven ADHSlern der Fall ist. Diese Menschen sind in ihren Träumereien regelrecht gefangen, haben oft schlechte Schulnoten und haben Probleme, aktiv zu werden. Da das nicht direkt auffällt, wird diese ADHS-Form oft sehr spät erkannt, oft leider erst, nachdem sich Komorbitäten wie z. B. Depressionen entwickelt haben.

    Warum Jungs eher als Mädchen die hyperaktive Variante haben und Mädchen eher als Jungs das Träumer-ADHS, das ist noch nicht ausreichend erforscht. Man vermutet, daß es mit dem unterschiedlichen Aufbau des Gehirn zu tun hat, aber sicher ist man sich da noch nicht.

    Du schreibst, Ritalin (also Methylphenidat) mache zwar Kinder nicht süchtig, dafür aber Erwachsene. Nein, das stimmt nicht. Ritalin macht nicht süchtig. Diese immer wieder vorgebrachte Behauptung wurde von vielen Studien und Untersuchungen widerlegt. Methylphenidat macht weder Kinder noch Erwachsene süchtig. Jedoch lässt es sich als Droge missbrauchen, in dem es bearbeitet und anders als vorgeschrieben dem Körper zugeführt wird. Eine genauere Beschreibung verkneife ich mir hier. 😉

    Methylphenidat ist, grob gesagt, ein Ampetamindevirat. Es ist dem Amphetamin in seinem chemischen Aufbau also nur ähnlich. Ebenso ist die Wirkung von Amphetamin und Methylphenidat auf das Gehirn in einigen Bereichen unterschiedlich. Wer gerne Amphetamine als Droge konsumieren möchte, wird von Ritalin schwer enttäuscht sein, da es sowas wie ein „Kick“ mit Methylphenidat nicht gibt.

    Wichtig ist, daß die Stigmatisierung der Betroffenen aufhört, welche durch die Verbreitung von Lügen und den auf Halbwissen basierenden abenteuerlichen Behauptungen leider immer mehr zunimmt. Daher noch mal Danke für deinen Blogpost.

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  4. wolle pelz schreibt:

    Sorry, muss mal meinen Kawatsch mit Soße dazugeben. 😉

    „Was stimmt ist, dass ADHS heute öfter diagnostiziert wird als früher – weil es tatsächlich häufiger vorkommt. Warum das so ist wurde noch nicht geklärt.“

    Geklärt wird bei Dir die Aussage nicht, dass es häufiger vorkommt. Eine häufigere Diagnose sagt nicht aus, dass es das Phänomen häufiger gibt. Es sagt viel mehr aus, dass die Pharmaindustrie stärker gefordert wird.

    Mal nur nebenbei:
    Wenn man sich die „Symptome“ von ADHS einmal ansieht, dürfte man bemerken, dass dort ganz normale Kinder beschrieben werden. Dein Zappelphillip wäre ein Extrembeispiel. Ich kenne das Buch allerdings nicht so wirklich, weil mir das Buch in meiner Kindheit immer als Vergleich zu mir herangezogen wurde. Bei mir war es der Suppenkaspar. Btw.: Ich glaube nicht, dass das Buch dazu dienen soll, irgendwelche Krankheitsbilder zu beschreiben.

    „Betroffene Kinder werden in der Schule sozial isoliert weil sie ständig Ärger machen.“ Diese Aussage stützt Du auch wieder auf keinerlei Fakten. Warum und bei wem machen diese Kinder denn „ständig Ärger“? Richtig. Bei ErzieherINNEN oder alleinerziehenden Müttern. Es ist nämlich faktisch, empirisch – wie auch immer – bewiesen, dass ADHS bei den Söhnen alleinerziehende Mütter gehäuft vorkommt. Auffälig gehäuft.

    Ja, natürlich stören Kinder ihre Eltern. DAS ist aber ein gesellschaftliches Problem. Es ist NICHT das Problem der Kinder. Das Bild von einem Kind ist doch total irreal geworden: Kinder sind KEINE kleinen Erwachsenen, die von Anfang an still sitzen können, wollen oder gar sollten. Wenn ich an meine Kindheit denke, waren wir alle – alle Jungs und auch viele Mädchen – ADHS-betroffen. Könnte daran liegen, dass sich etwas an den Erwartungen an das Kind geändert hat.

    „Mit Ritlain kann das Kind sich konzentrieren, kann sich fokussieren und die Aufmerksamkeit bewusst lenken…“ Merkst Du was? Das sind alles Anforderungen eines Erwachsenen an das Kind. Darf das Kind auch Kind sein? Nein, weil dann Klaus-Malte ja nicht mehr neben der Schule Klavier- und Tenmisspielen oder Zeichnen lernen könnte, damit die Eltern sich als tolle Eltern wohlfühlen.

    Ich habe es oftmals auch erlebt, dass alleinerziehende Elternteile – ich sage jetzt extra nicht Mütter – sich mit der Diagnose ADHS in den Mittelpunkt stellen.

    „Der jüngste Teil, der Neocortex, ist lapidar gesagt der Teil des Hirnes der uns zu Menschen macht. Er ist erst ein paar hundert tausend Jahre alt, und er reagiert am empfindlichsten auf Amphetamine.“ Aua. Wie lange gibt es den Mennsch nochmal?

    „Ja, es ist verschreibungspflichtig, und ja man bekommt es aus genau diesem Grund nur beim Psychiater, der dafür ein Suchtgiftrezept ausstellen muss.“

    „Ja, es ist verschreibungspflichtig, und ja man bekommt es aus genau diesem Grund nur beim Psychiater, der dafür ein Suchtgiftrezept ausstellen muss.“ Stimmt nicht. Die Verschreibung ist zwar eingeschränkt, aber z. B. auch ganz normale Kinderärzte dürfen es verschreiben.

    Ich halte ADHS übrigens nicht für eine Erfindung. Ich halte ADHS aber für eine zu schnell gestellte Diagnose, was tatsächlich der Pharmaindustrie zugute kommt. Ich kenne mehrere ADHS-Kinder und habe mich immer gefragt, was an diesen „unnormal“ sein soll.

    Und ja: Es ist kein Zufall, dass es mehr Jungs als Mädchen betrifft. Es ist kein Zufall, dass Männlichkeit immer negativer angesehen wird.

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  5. tom174 schreibt:

    Meine Frau ist Grundschullehrerin. ADS/ADHS ist schon mitunter ein Problem. Allerdings gibt es da auch unterschiedliche ausprägungen. Manches geht ohne medikament, manchmal geht es aber gar nicht. Ich glaube nicht, dass ADHS eine Erdindung ist, aber es ist sehr stark im Fokus. Der Ruf der Eltern nach Ritalin ist doch oft laut, obwohl es nicht unbedingt notwendig ist. Man sollte hier doch sehr genau abwägen.

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  6. david schreibt:

    Hallo Martin,

    leider ist die Berichterstattung zu ADHS extrem undifferenziert, sie ist vor allem in der Regel antipsychiatrisch und wie du sagst ignorant gegenüber Betroffenen und dem sehr realen Phänomen exekutiver Dysregulation.
    In dem Kontext finde ich deinen Artikel sehr wichtig, weil gerade im Maskulistenspektrum ständig von einer „erfundenen“ Diagnose die Rede ist.
    Trotzdem geht er mir zu eindeutig in die andere Richtung. Die meisten Fachleute werden dir bestätigen, dass ADHS heute dramatisch überdiagnostiziert wird und die Verschreibung von Ritalin von vielen Ärzten sehr lax gehandhabt wird, trotz BTM-Pflicht. Dass Ritalin (oder Medikinet Equasym, Concerta) nur verschrieben wird, wenn es „sein muss“, stimmt leider so nicht.
    Es gibt wie bei allen Diagnosen einen Graubereich zwischen „normal“ und krank“ und der ist gerade bei dieser Diagnose äußerst grau und groß.

    Hier ist vor allem zu bedenken, dass der Anteil genetischer Faktoren an der Ätiologie vergleichsweise gering ist Das heißt das Syndrom ist sehr wesentlich von Umweltbedingungen wie Erziehung, schulischer Förderung und motivationalen Variablen beeinflusst. Häufig treten Symptome nur in spezifischen Kontexten auf. Es besteht zum Beispiel ein deutlicher Zusammenhang ADHS ist kein Autismus, den man einfach hat und der einen ein leben lang begleiten muss. ADHS ist gut therapierbar und systemtherapeutische, verhaltenstherpeutische oder sporttherapeutische Programme zeigen Effekte mit vergleichbar guter Effektivität im Vergleich zur Methylphenidat-Therapie. Es ist davon auszugehen, dass wenig Bewegung, hoher Medienkonsum und Gratifikationskrisen in frühen Jahren häufig an der Entstehung beteiligt sind.

    Obwohl die Diagnose schon seit längerem im Bewusstsein ist, steigen die Diagnoseraten stark an. Im Jahr 2011 wurde bei jedem ACHTEN (!) 10-jährigen die Diagnose gestellt. Hier muss man sich deutlich hinterfragen, ob nicht grundsätzlich im Schulsystem und den Erziehungsmethoden etwas schief läuft, denn in den Kontexten wo die Symptome auftreten, entstehen sie ja auch.
    Ich halte es für äußerst wahrscheinlich, dass insbesondere oppositionelles, wahrscheinlich auch aggressives und genderstereotypes Verhalten von Jungen die Diagnose begünstigt.
    Ich weiß von befreundeten Schulpsychologinnen dass häufig die Lehrer eine Abklärung initiieren, indem sie auch gerne mal den Eltern die Diagnose nahelegen.
    ADHS hat sicherlich mit einer Unterfunktion exekutiver, handlungssteuernder und inhibierender Frontalhirnfunktionen zu tun, aber es ist genau so durch eine Dysbalance positiver Verstärkung gekennzeichnet. Wenn ich einem Jungen jedes Selbstbewusstsein nehme, ihn über Stunden in eine bewegungsarme Haltung zwinge und ihm sowohl Möglichkeiten zur Selbstverstärkung nehme als auch ihm dauerhaft externe Verstärkung (Lob, Selbstwirksamkeitserfahrungen) entziehe, ist in Kombination mit prädisponierenden Faktoren ein ADHS-Syndrom fast schon die logische Folge.

    Es gibt ein passendes Zitat dazu von Gerd Glaeske (Professor für Arzneimittelforschung):

    Jungen versuchen, Grenzen zu überschreiten, das gilt in unserem System als auffällig.“ Die Toleranz für ein Verhalten, das früher selbstverständlich als jungenhaft akzeptiert wurde, hat rasant abgenommen. Wenn man sagt, dass Jungen stören, muss man auch über die reden, die sich davon gestört fühlen

    Mit dem neuen DSM-V (was sich wohl auch im für uns bindenden ICD-11 wiederspiegeln wird) wird der Graubereich weiter ausgedehnt, indem Symptome nicht mehr vor dem 7., sondern nur noch vor dem 12. Lebensjahr aufgetreten sein müssen.
    Übrigens nannte Eisenberg selbst, auf den die Diagnose zurückgeht, ADHS als „das Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung“.
    In dem Zusammenhang ist vielleicht ganz interessant, dass mehr als die Hälfte der Autoren der ADHS-relevanten Kapitel auf der Gehaltsliste der Pharmaindustrie stehen.
    Eine Pharmakotherapie ist zunehmend die Methode der ersten Wahl, obwohl Nebenwirkungen (Schlaf- und Appetitstörungen wie auch Persönlichkeitsveränderungen) bekannt sind und auf operanter Konditionierung basierende Therapieverfahren (ich nenne mal Selbstinstruktionstraining und Token-Systeme aus dem THOP) die nachhaltigere Alternative wären. Ich persönlich glaube, dass bei 80% der Diagnostizierten, ein sehr straffes Ausdauersportprogramm Ritalin überflüssig macht oder zumindest ersetzen könnte.

    Wenn in einem System jeder 8. Junge pathologisierst und mediziert werden muss, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das was als „normales Verhalten“ gilt, verschoben haben muss. Es ist nicht so, dass hier eine Krankheit „erfunden“ wird. Aber wo der „default“ Schüler eine Schülerin ist und der „default“ Lehrer eine Lehrerin, ist es kein Wunder, dass beim ohnehin sehr hohen Leistungsdruck an die Kinder vorwiegend die Jungs krank werden.
    Ritalin ist dann natürlich die einfachste und am wenigsten aufwendige Möglichkeit, die Symptome des Schulsystems zu kaschieren.

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    • Schoppe schreibt:

      @ David „Wenn in einem System jeder 8. Junge pathologisierst und mediziert werden muss, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sich das was als “normales Verhalten” gilt, verschoben haben muss.“ Nach meinem Eindruck als Lehrer ist die Quote der Pathologisierungen sogar größer – schließlich ist ADHS nicht die einzige häufige Diagnose, die „Lese-Rechtschreib-Schwäche“ ist eher noch häufiger.

      Als Lehrer bin ich sehr gespalten, was die ADHS-Diagnose und die Ritalin-Verabreichung angeht. Ich habe schon Schüler erlebt, für die eine richtige Einstellung der Medikamente regelrecht ein Geschenk des Himmels war. Das betrifft (@ Wolle Pelz) auch nicht nur die Erwartungen der Lehrer, die sie dann besser erfüllen konnten – die Lehrer waren eher duldsamer als die Mitschüler, unter denen ADHS-Kinder tatsächlich manchmal sehr isoliert sind.

      Andererseits passt die Diagnose einfach zu gut, um in allen Fällen wahr zu sein, in eine Zeit, in der der Bewegungsdrang von Kindern unterdrückt oder eingelullt wird. Ich arbeite an einer Ganztagsschule, die Schüler sind also frühestens um 16 Uhr daheim – trotzdem haben hinterher manche noch Bildschirmzeiten von drei, vier Stunden, schon in der fünften oder sechsten Klasse. Wir haben Kinder in der fünften Klasse, die einfache körperliche Übungen (z.B. ein Stück rückwärts gehen) nicht hinkriegen, oder viele, die nicht oder kaum schwimmen können – weil sie es einfach nicht gewohnt sind, sich zu bewegen. Da machen es sich Erwachsene tatsächlich viel zu leicht, es auf eine „Erkrankung“ zu schieben, wenn diese Kinder sich auffällig verhalten.

      Mein Fazit: Ja, ADHS ist keine „fabrizierte Erkrankung“, sondern sehr real, und die Verabreichung von Medikamenten kann ein Segen sein. Aber die ADHS-Fälle sind wahrscheinlich deutlich seltener, als allgemein angenommen – weil die Diagnose nämlich allzu gut geeignet ist, um soziale und erzieherische Probleme zu kaschieren.

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      • david schreibt:

        @Schoppe: Ja, ich kenne auch einige Fälle, in denen Ritalin fast Wunderdinge vollbracht hat und das Kind sogar selbst sagt, es könne damit mehr es selbst sein als ohne.

        Vielen Kids hilft es aber auch gar nicht, die letzte Metastudie (hab sie grade nicht gefunden) war auch eher ernüchternd. Mein Eindruck ist, dass Erwachsene (die in meiner Klinik oft diagnostiziert werden) fast immer profitieren. Es ist zumindest sehr gut, dass es das Medikament gibt.
        Kein Zweifel besteht für mich auch, dass aus biologischen Gründen deutlich mehr Jungs
        als Mädels betroffen sind.

        Dem überspitzten Zitat von Eisenberg schließe ich mich übrigens nicht an, ich glaube er hat es auch nicht gemeint wie das Zitat heute verwendet wird.

        Mit den Diagnosen LRS und vor allem Dyskalkulie stehe ich auch aufs Kriegsfuß. Dazu gibt es kaum eine vernünftige neuropsychologische Basis, stattdessen werden mit statistischen Methoden Diagnose kreiert. Aus theoretischer Sicht heißt dass für die Praktiker, dass sie für jedes Kind, das sie an Dyskalkulie „heilen“, ein anderes „krank“ machen. Denn die Menge an Betroffenen ist qua Definition konstant.

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  7. evilmichi schreibt:

    Was hier in den Kommentaren teilweise an Nichtwissen verbreitet wird lässt mir die Haare zu Berge stehen.

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  8. evilmichi schreibt:

    Hat dies auf Michis Blog. rebloggt und kommentierte:

    Gehe weitestgehend mit diesem Artikel konform. Lediglich diese Sache mit Amphetamin bzw. Amphetamin-Derivat [was MPH ja eigentlich ist] könnte man noch korrigieren.

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    • Martin Domig schreibt:

      Ich hab’s korrigiert: „wirkt wie ein Amphetamin“ statt „ist ein Amphetamin“.

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      • evilmichi schreibt:

        Was ja auch nicht hundertprozentig stimmt. Es löst keinen „Kick“ aus sondern wirkt langsam, weswegen es auch nicht suchterzeugend ist.

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        • Martin Domig schreibt:

          Ich muss zugeben – bei der Beschreibung von Ritalin, was es genau ist und wie es wirkt habe ich geschlafen, hab’s aber mittlerweile nachgebessert. Mir war dieser Teil des Artikels nicht so wichtig.

          Ich hatte gar nicht mit einer besonderen Reaktion auf den Artikel gerechnet, und hatte auch nicht geahnt wie sensibel das Thema ADHS/ADS und insbesondere MPH ist – kann diese Sensibilität aber nachvollziehen. Immerhin ist das der Hauptangriffspunkt der Medien, und somit der Grund warum Eltern stigmatisiert werden, wenn sie so etwas schrecklich Böses den eigenen Kindern geben.

          Für mich war und ist ADS/ADHS ein medizinisches Problem, das real existiert und wogegen man etwas tun kann. So wie andere Probleme auch. Eine mögliche Behandlungsmaßnahme ist Ritalin, aber es ist nicht die einzige. Außer in den Fällen, in denen die anderen Maßnahmen nicht greifen – da ist es ohne Alternative. Es gibt auch ADHS Fälle in denen MPH nichts bringt weil die Ursache eine andere ist. So wie andere Medikamente bei anderen Problemen auch. Und so wie bei anderen medizinischen Problemen gibt es auch bei ADS Fehldiagnosen, und Fälle in denen MPH verabreicht wird in denen es gar nicht indiziert wäre. So wie es bei anderen Medikamenten bei anderen Problemen auch geschieht. Aber deshalb ist doch bitte nicht jede ADHS Diagnose und jedes MPH Rezept falsch!

          Mich ärgert aber dieser Zirkus, der ausgerechnet um ADS und MPH gemacht wird. Klar, es geht schließlich um Kinder, die von einer geldgierigen Pharmaindustrie mit Drogen vollgepumpt werden damit sie auch ja die Erwartungen erfüllen, die man eigentlich an Erwachsene stellen müsste. Sowas lässt sich super medial ausschlachten, man muss nur eine differenziertere Sichtweise vermeiden, dann kann man die Massen mit Schlagzeilen packen und Emotionen heiß kochen lassen. Und das alles auf dem Rücken von Betroffenen.

          Von Bild, Spiegel und RTL erwarte ich nichts anderes. Von einer politischen Bewegung schon.

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  9. evilmichi schreibt:

    Interessanterweise scheint wirklich jeder da draußen über ausreichend Wissen zu dieser Thematik zu verfügen, um Eltern von ADHS-Kindern zu verurteilen und ihnen einen „unfähig, überfordert, bequem“ [oder alles zusammen]-Stempel aufzudrücken. Logisch, schließlich werden sie von den Massenmedien [und ich spreche nicht nur von Bild & Konsorten] mit einer vorgefertigten Meinung gefüttert. Hirn benutzen sieht anders aus. Und interessanterweise sind es immer diejenigen, die am lautesten Schreien, die weder selbst betroffen sind noch eigene Kinder haben, die betroffen sind. Ominöserweise haben sie meist in irgendeiner Form „mit betroffenen Kindern zusammengearbeitet“ und eine Lösung parat, die eine Ernährung „möglichst ohne Zucker“ [was ein Schwachsinn -.-*] empfiehlt und in der nächsten Stufe irgendwelches esoterisches Gefasel von Kristallkindern beinhaltet. Ernsthaft. Alles schon gesehen. Und das wirklich, wirklich Traurige daran: Niemand von denen hat jemals ein betroffenes Kind gefragt. Oder einen betroffenen Erwachsenen. Würde auch reichen, schließlich war auch er oder sie mal ein Kind.

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  10. david schreibt:

    Ich könnte jetzt angesichts deines Kommentars hier etwas richtig böses schreiben, halte mich aber zurück.

    Als jemand der ADHS kritisch sieht, fühle ich mich von deinem Kommentar angesprochen, auch wenn ich keine Ahnung habe was dein Problem ist, denn dein Kommentar hier enthält nur Unterstellungen, Mutmaßungen und ominöse Projektionen.
    Vielleicht argumentierst du mal konkret an der Sache und bestimmten Aussagen, dann kommt man vielleicht weiter, wer hier Halbwissen und wer Vollwissen besitzt.

    Zu mir vielleicht noch:

    Ich bin kurz vor der Approbation zum Psychologischen Psychotherapeuten und promoviere in einem der Neuropsychologie nahestehenden Gebiet.
    Ich hatte selbst schon einige erwachsene Patienten mit der Diagnose.
    Ich arbeite in einer Uni-Klinik die deutschlandweit einigermaßen führend in den Bereichen Autismus und ADHS ist und kenne sehr viele Leute aus der ADHS-Arbeitsgruppe persönlich, sowie einer Kinder- und Jugendtherapeuten, die mit mir studiert haben.
    Ich habe mehrere Freunde und Bekannte, deren Kinder Ritalin nehmen und mich um Rat fragen. Eine davon ist selbst Schulpsychologin.
    Ich falle selbst ins weitere Cluster des ADS-Spektrums und score weit überdurchschnittlich auf entsprechenden Fragebögen.
    Ich habe Mehtylphenidat im Selbstversuch ausprobiert und kenne Leute, die das sogar zum abendlichen Ausgehen genommen haben.

    Nur weil dein Kind offenbar seit 6 Monaten Ritalin nimmt und du dich ein bisschen (wahrscheinlich sehr selektiv) in das Thema eingelesen hast (mit welchem Bildungshintergrund), werde ich mir sicher nicht von dir Halbwissen unterstellen lassen.

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    • evilmichi schreibt:

      Ein Jammer dass sich immer die Falschen angesprochen fühlen. Tut mir leid, dich meinte ich wirklich nicht.

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      • david schreibt:

        dann tut es mir auch sehr leid für den unfreundlichen Tonfall. Dachte du meintest mich, weil es ja sonst nicht viele kritische Kommentare gab.

        Übrigens argumentiere ich meist ebenso wie du und Martin, da Unwissen und Ignoranz ja vor allem auf Seiten der ADHS-Kritiker vorherrschen.

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  11. evilmichi schreibt:

    @david ich hab keine ahnung warum du dich angesprochen fühlst. dich meinte ich nicht.

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  12. l1nch3n schreibt:

    Danke für diesen Artikel!
    Als selbst von ADHS Betroffene habe auch ich immer wieder mit Vorurteilen und Unverständnis zu kämpfen. Dass es für uns Betroffene selbst im Erwachsenenalter noch ein ewiger Kampf ist, der uns täglich viel Kraft kostet um im Alltag klar zu kommen, sehen dabei viele nicht. Ich habe in meinem Studium (bin angehende Pädagogin) schon oft das Thema in Seminaren und Vorlesungen gehabt und es erschreckt mich immer wieder wie plakativ und vorurteilhaft selbst meine Dozenten damit umgehen. So ist es ja kein Wunder, dass die Gesellschaft nicht weg kommt von den Vorurteilen und der Ahnungslosigkeit!

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  13. Tom Todd schreibt:

    Keinesfalls ist eine kritische Betrachtung der ADHS-Problematik verschwörungstheoretischer Schwachsinn (wie hier in Kommentaren behauptet wird). Dass hinter ADHS schwerwiegende Probleme liegen, bestreitet keiner – schon gar nicht, dass die betroffenen Eltern und Kinder unter diesen Erziehungsdefitizen zu leiden haben.
    Warum sich Experten gegen die gegenwärtige unkritische Ritalin-Vergabepraxis stemmen (werden), lesen Sie hier:
    http://cuncti.net/haltbar/641-adhs-krankheit-oder-kulturdefizit

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    • Martin Domig schreibt:

      Es freut mich, dass du ADHS als schwerwiegendes Problem anerkennst, Aber leider nennst du es im gleichen Atemzug ein „Erziehungsdefizit“ – was es oft genug NICHT ist.

      Dass es häufiger diagnostiziert wird als es nötig wäre bestreite ich nicht, das ist leider Realität. Aber Fakt ist auch: nicht jede Diagnose ist falsch, und ADHS tritt heute tatsächlich häufiger auf als früher. Das könnte durchaus mit einem Kulturdefizit oder mit der veränderten Gesellschaft zusammenhängen, aber wissen kann man das nicht.

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      • Tom Todd schreibt:

        Es gibt überhaupt keine Beweise für irgendeine neurobiologische, womöglich noch genetisch vorbestimmte Veranlagung für diese Verhaltensstörungen. Es handelt sich um eine Bündelung von psychosozialen Auffälligkeiten, die keineswegs vergleichbar wäre zu bspw. Krebs oder Parkinsons etc.
        Ich habe die angeblichen Beweise (der letzte im englischen Fachblatt der Medizin The Lancet) gelesen und habe mich mit einem führenden Kardiologen darüber unterhalten. Es gibt diese Beweise nicht. Die WIssenschaftler, die dies behaupten (Banaschweskie z.B.), arbeiten in Instituten, deren Professuren zum Teil von der Pharmaindustrie finanziert werden.
        So findet sich auf Seite 10 des Tätigkeitsberichts des Zentralinistuts für Seelische Gesundheit folgendes Statement: „Die W3Eli Lilly-Stiftungsprofessur für Klini-
        sche Psychopharmakologie des Kindes- und Jugendalters wurde mit Professor Dr. Dr. Ralf W. Dittmann besetzt, der im September 2008 seinen Dienst am ZI antrat. “

        Dies ist nur ein Beispiel von vielen.

        Es muss damit aufhören, Kinder zu pathologisieren und die Überforderung der Eltern auf die Kinder stigmatiiserend zu schieben.

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    • evilmichi schreibt:

      Tatsächlich ist die Behauptung, ADHS sei ein „Erziehungsdefizit“, verschwörungstheoretischer Schwachsinn.

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  14. silvio schreibt:

    Ich habe selber Adhs und Ritalin wirkt super.

    Ich funktioniere einfach normal und mein Leben hat sich so positiv verändert.

    Und an die Leute die kein Adhs haben sollten ihre Fresse halten und nicht über etwas Urteilen von dem Sie keine Ahnung haben.

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  15. Pingback: Alles perfekt gegendert | Flussfänger

  16. ADHS-Fan schreibt:

    Tjo, da haben wir ihn wieder, den ADHS-Fan unter leider so vielen. Ich werde jetzt wohl dein Welt- und Selbstbild etwas trüben: Aber ich BIN falsch diagnostiziert mit ADHS. und Meine Eltern HABEN Ritalin genutzt, um ihr Gewissen zu beruhigen. Jahrelang wurde ich von ihnen missbraucht und geschlagen. Jetzt als Erwachsener ist das endlich vorbei und ich werde langsam wieder gesund und erhole mich von den Strapazen. Ritalin brauche ich nicht.

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