Wenn in 15 Jahren mehr Frauen als Männer…

…Lungenkrebs bekommen werden, dann ist das schon heute eine Meldung wert.

Heute hörte ich im Radio:

Der Anstieg der Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Frauen hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt.

Der Anstieg – also eine Zahl, das mit der absoluten Anzahl der Erkrankungen erst mal nichts zu tun hat. Da im Radiobericht geflissentlich verschwiegen wurde wie es denn mit den absoluten Zahlen aussieht, und ich beim Thema Frauen im ORF mittlerweile hellhörig bin, habe ich den online-Beitrag des ORF gelesen. Und immerhin – dort steht im ersten Absatz:

Laut den Daten des Krebsregisters werden pro Jahr rund 1.600 Neuerkrankungen von Frauen an Lungenkarzinomen verzeichnet. Bei den Männern sind es mit rund 2.700 Fällen pro Jahr noch immer deutlich mehr.

Also entfallen derzeit 63% der Neuerkrankungen auf Männer. Aber das ist Nebensache, wie gesagt war es im Radio nicht erwähnenswert. Die berichtenswerte und alarmierende Nachricht ist folgende:

Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellte Prognose zeigt aber, dass die Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern bis 2030 kaum noch steigen werden.

2020 werden es laut Prognose 2.948 Fälle, 2030 werden es 2.958 sein. Bei Frauen dürfte es im Jahr 2030 um 250 Lungenkrebserkrankungen mehr als bei Männern geben, nämlich 3.208.

Dass es jetzt, heute, aktuell, Männern mit Lungenkrebs offenbar schlechter ergeht als Frauen – egal. Aber himmelherrgott tut doch was gegen Lungenkrebs bei Frauen, sonst erkranken in 15 Jahren gar mehr Frauen als Männer daran!

Über Sir Mortimer

Uh yeah. THAT guy.
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6 Antworten zu Wenn in 15 Jahren mehr Frauen als Männer…

  1. Matze schreibt:

    Opfa-Abo at its best!

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  2. Pingback: Männerfeindlichkeit — kein eingebildetes Phänomen. Eine kleine Presseschau | Geschlechterallerlei

  3. aranxo schreibt:

    Das ist möglicherweise auch eine Folge der Frauenemanzipation und hängt sehr wahrscheinlich mit dem Tabakkonsum zusammen, bei dem die Frauen inzwischen mit den Männern gleichgezogen sind, wenn sie diese nicht sogar schon überholt haben. Ich habe dazu aber keine Daten, es ist nur eine These.

    Früher galt Rauchen bei Frauen als unschicklich bzw. unweiblich, während rauchende Männer als cool galten. Diese Vorstellungswelt hat sich quasi fast umgedreht. Heutzutage ist man als männlicher Raucher ein Looser und Süchtel, Rauchen zeugt für mangelnde Selbstbeherrschung. Bei Frauen wird Rauchen aber immer noch als Befreiung, Selbstverwirklichung und Erobern einer Männerbastion assoziiert, vielleicht auch wegen des Kontrasts zu den altertümlichen Vorstellungen der Unschicklichkeit.

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  4. St. Elmo schreibt:

    Also in meinem Umfeld rauchen die Frauen deutlich mehr,
    das war so beim Studium so 70(F)-30(M)
    und auch danach in der Arbeitswelt, 60(F)-40(M)

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  5. vortex schreibt:

    Und ein weiteres Indiz für den gynozentrischen Blick den unsere Gesellschaft auf Probleme wirft. Danke für die Meldung, und für einen weiteren Eingang in meine Beweisführungsliste.

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  6. Felix schreibt:

    Seltsame Blüten:

    „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer raucht am
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